Viva Las Vegas

Es ist kein Geheimnis, dass wir eine ganz besondere Beziehung zu Las Vegas haben. Hier haben wir 2001 geheiratet und seitdem ist es einfach „unsere“ Stadt. In den letzten Jahren haben wir jede Gelegenheit genutzt, um einen Abstecher nach „Sin City“ zu machen - und es fühlte sich jedes Mal an wie „nach Hause kommen“. So auch heute. Und doch ist es diesmal anders als sonst ... Bisher sind wir nämlich immer mit dem Flugzeug hier gelandet  oder mit dem Mietwagen reingefahren. Heute fahren wir zum ersten Mal mit unserem eigenen Wohnmobil auf das berühmteste Willkommensschild der Welt zu, und freuen uns wie die kleinen Kinder, als die Glitzermetropole immer näher kommt, während Elvis im Radio „Viva Las Vegas“ zum Besten gibt:

Wir lassen es uns natürlich nicht nehmen Continue reading Viva Las Vegas

Death Valley (5) - Golfspielen mit dem Teufel, 85 Meter unter dem Meer

Was muss das für ein Gefühl sein, mit dem Wohnmobil fast 90 Meter unter dem Meeresspiegel zu stehen? Wir wollen es herausfinden und machen uns auf dem Weg zum Badwater Basin, dem tiefsten Punkt Nordamerikas:

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Zum Glück müssen wir hier weder nasse Füße noch ein nasses Wohnmobil befürchten. Badwater ist eine ausgetrocknete Senke im Death Valley Nationalpark - ein Überbleibsel des prähistorischen Sees Lake Manly, der seinerzeit 150 km lang und 180 Meter tief war. Als der See austrocknete, blieben immense Salzflächen auf der Oberfläche zurück, die das Wasser aus einer nahe liegenden Quelle ungenießbar machten. So kam auch der Name “Badwater” (= schlechtes Wasser) zustande.

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Das Hinweisschild "Sea Level" (= Null Meter N.N.), welches weit über unseren Köpfen an einem Felsen angebracht ist, Continue reading Death Valley (5) - Golfspielen mit dem Teufel, 85 Meter unter dem Meer

Death Valley (4) - Déjà-vu in der Wüste

Die “Mesquite Flats Sand Dunes” sind der Inbegriff dessen, was man sich vorstellt, wenn man das Wort “Wüste” hört. Man fühlt sich plötzlich in eine andere Welt versetzt, wenn man vor dieser beeindruckenden Landschaft steht: Sanddünen aus feinstem Quarzsand soweit das Auge reicht.

Man kann eigentlich gar nicht dran vorbeifahren, denn man sieht die Dünen schon von Weitem. Bereits der Weg dorthin lohnt sich, man wird mit Bildern wie diesen eingestimmt auf das, was noch kommt:

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Dieses atemberaubend schöne Dünengebiet, welches sich über eine Gesamtfläche von etwa 36 km² erstreckt, hat für uns eine besondere Bedeutung. Im September 2001, als wir in Las Vegas geheiratet haben, waren die Mesquite Flats Sand Dunes ein Teil unserer Hochzeitsreise:

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Und heute, 14 Jahre später (!), stehen wir wieder an derselben Stelle und erleben quasi ein Déjà-vu:

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Es gibt keine ausgewiesenen Wege o.ä. - würde hier auch keinen Sinn machen, da der Wüstensand eh ständig in Bewegung ist. Also einfach loslaufen und den höchsten Grat (die 35 Meter hohe “Star Dune”anpeilen 😉 Das heißt, sofern es die Hitze zulässt. Die meisten Besucher aber kommen nicht weit, weil es so heiß ist, dass man das Gefühl hat, dass das gesamte Wasser im Körper verdunstet und man auf der Stelle einfach als Skelett zusammenbricht. Also begnügen auch wir uns damit, lediglich ein paar schöne Fotos zu machen und verzichten bewusst auf eine längere Wanderung.

Man könnte meinen, dass durch den natürlichen Lebenserhaltungstrieb die Hitze-Warnschilder vor den Dünen eigentlich überflüssig sind… Aber Pustekuchen! Angeblich werden hier immer noch Leichen von Menschen gefunden, die die Hitze unterschätzt haben ...

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Dabei ist es gar nicht so schwer, hier zu überleben. Man muss sich einfach nur an die Gegebenheiten anpassen, wie z.B. diese Sidewinder (eine Klapperschlangen-Art):

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Aber wie können solche phantastischen Sandformationen überhaupt entstehen? Damit sich Dünen wie diese bilden können, werden drei Dinge benötigt:
1.) ausreichend Sand
2.) einen starken Wind, der den Sand permanent zur Düne transportiert und
3.) einen windgeschützten Bereich, an dem sich der Sand dann sammeln und ablagern kann. Bei den Mesquite Flats Sand Dunes spenden die Tucki Mountains im Süden den nötigen Windschatten:

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Wir lassen es uns natürlich auch nicht nehmen, unseren Fred vor dieser phantastischen Kulisse zu fotografieren:

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Jetzt geht es weiter Richtung Süden, zum Furnace Creek Campground. Auf der Fahrt wird es jedenfalls nicht langweilig, der Park bietet uns auch auf diesem Streckenabschnitt ein paar wunderschöne Foto-Motive:

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Und dann erreichen wir den Punkt, bei dem wir uns exakt auf Null Meter N.N. befinden:

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Morgen werden wir diesen Punkt nochmal deutlich unterschreiten und weit unter den Meeresspiegel kommen, und zwar ohne dabei nasse Füße zu bekommen 😉 Es wird zumindest kein langweiliger Tag werden - wir müssen nämlich noch die letzten Hausaufgaben machen, um unser begehrtes Junior-Ranger-Abzeichen zu bekommen.

Für heute gibt es nur noch eine Aufgabe für uns: einen schönen, ruhigen Stellplatz auf dem Furnace Creek Campground zu finden, wo wir die Nacht verbringen können. Das fällt uns nicht besonders schwer, da außer uns kaum noch jemand hier ist – wir haben freie Auswahl ...

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... und entscheiden uns spontan für diese Traumkulisse:

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Hier nochmal unsere heutige Strecke zusammengefasst:


>>> So hat alles angefangen: 1 bis 2 Jahre Nordamerika – die Idee

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Death Valley (3) - Mystische Felsen - 350 Kilo bewegen sich wie von Geisterhand

Lohnt es sich, 80 Kilometer Schotterpiste zu fahren, nur um ein paar Felsbrocken zu sehen, die wie von unsichtbarer Geisterhand bewegt werden? Tom muss keine Sekunde überlegen - “The Racetrack” ist für ihn ein Muss hier im Park. Ich muss auch keine Sekunde überlegen - mein Hintern hat keine Lust, fünf Schotterpisten-Stunden auf dem Motorrad-Rücksitz zu verbringen. Wir beschließen Arbeitsteilung: Ich bleibe beim Wohnmobil (und schreibe weiter an unserem Reiseblog?), während Tom auf Erkundungstour geht.

Die Strecke ist voll mit (zum Teil sehr spitzen) Steinen und etlichen, ziemlich unangenehmen Waschbrett-Pisten. Meistens beides zusammen. Tom plant die Fahrt akribisch genau, berechnet verschiedene Szenarien von Zeit und Geschwindigkeit, um nicht irgendwo in der Wildnis mit einem leeren Tank liegen zu bleiben. Im schlimmsten Fall Continue reading Death Valley (3) - Mystische Felsen - 350 Kilo bewegen sich wie von Geisterhand

Death Valley (2) - Ubehebe Crater, Titus Canyon und verdurstete Goldgräber

Mitten in der Wüste liegen zu bleiben macht keinen Spaß. Wirklich nicht. Nicht nur, dass es tagsüber furchtbar heiß ist (und nachts dafür umso kälter), nein, es ist dieses verzweifelte Gefühl von Hilflosigkeit, wenn du weißt, dass da, wo du gerade fest steckst, normalerweise kein Mensch vorbei kommt; du der Willkür der Natur ausgeliefert bist und nur noch begrenzte Wasservorräte bei dir hast. Wir wissen nur zu gut, wovon wir reden, und möchten das nicht nochmal erleben: https://weltreise247.com/fahrzeugpanne-gefangen-in-der-wuste/

Daher schreiben wir unsere geplante Tour mit allen wichtigen Infos auf einen Zettel und hinterlegen diesen gut sichtbar am Wohnmobil:

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Im Anschluss füllen wir noch unsere Wasservorräte auf, packen ein paar Snacks, ein Notfallköfferchen und eine Machete ein. Jetzt Continue reading Death Valley (2) - Ubehebe Crater, Titus Canyon und verdurstete Goldgräber

Death Valley (1) - Lug und Trug im Tal des Todes

Es ist heiß hier … Verdammt heiß… Man munkelt sogar, dass es der heißeste Ort auf der Welt sei. Hier wurden schon mal 134° Fahrenheit gemessen (was 56,7°C entspricht). Puh, das wäre selbst mir zu heiß.

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Zum Glück haben wir heute angenehme 48°C (Außentemperatur im Schatten)…

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...genau die richtige Temperatur für eine kleine Kettlebell - Sporteinheit 😉

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Bevor es Continue reading Death Valley (1) - Lug und Trug im Tal des Todes

Schurz ... und das mitten auf dem Highway

Wir packen zusammen. In Reno hält uns nichts mehr. Bevor unsere Reise aber weitergeht, müssen wir unser Wohnmobil noch ein wenig aufhübschen. Fred bekommt noch ein paar Aufkleber (gar nicht so einfach, die richtige Stelle zu finden!), dann wird unser Motorrad aufgeladen und schon kann es weitergehen.

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Getreu unserem Motto, keine Pläne mehr zu machen (bringt auf einer Langzeitreise eh nix), machen wir Continue reading Schurz ... und das mitten auf dem Highway

Goldgräberstimmung in der größten kleinen Stadt der Welt

Eine Langzeitreise zu machen und sich damit einen Lebenstraum zu erfüllen, war definitiv eine der besten Entscheidungen unseres Lebens. Aaaaber… Wie so oft im Leben, muss man auch hier beide Seiten der Medaille betrachten.

Wir haben seit Beginn unserer Reise im Juni 2014 unheimlich viel erlebt, haben aber in der Zeit keine Möglichkeit gehabt, Freunde und Familie zu sehen. Natürlich haben wir heutzutage tolle Möglichkeiten mit Skype & co, aber das ersetzt eben auch nicht die Umarmung der besten Freundin oder den unwiderstehlichen Geruch aus Mamas Küche… Ich muss zugeben, dass ich während dieser Reise ein paar Mal ganz doll Heimweh hatte (was sich jedoch beim Blick auf die Wettervorhersage meistens schnell wieder gelegt hatte).

Heute ist unsere Vorfreude groß, weil wir Continue reading Goldgräberstimmung in der größten kleinen Stadt der Welt

Diese Schätzchen lassen Männerherzen höher schlagen

Was ist die Sehenswürdigkeit Nummer 1 in Reno (wenn gerade kein Heißluftballon-Rennen stattfindet)? Was lässt (vor allem) die Männerherzen höher schlagen? Ganz klar, das „National Automobile Museum“ - eines der 5 größten Automobil-Museen in Amerika. Ein Muss für jeden, der alte Autos liebt!

Der Casino-Magnat William F. Harrah eröffnete 1937 seinen ersten Bingo Club in Reno. In den Folgejahren eröffnete er weitere Casinos & Hotels und machte damit ein Vermögen. Er gab Unsummen für schöne Frauen und schöne Autos aus. Seine „Harrah’s Automobile Collection“ ist weltberühmt und viele Schätzchen aus dieser Sammlung können heute in diesem liebevoll gestalteten Museum bewundert werden.

Ehe ich mich versehe, Continue reading Diese Schätzchen lassen Männerherzen höher schlagen