Schurz ... und das mitten auf dem Highway

Wir packen zusammen. In Reno hält uns nichts mehr. Bevor unsere Reise aber weitergeht, müssen wir unser Wohnmobil noch ein wenig aufhübschen. Fred bekommt noch ein paar Aufkleber (gar nicht so einfach, die richtige Stelle zu finden!), dann wird unser Motorrad aufgeladen und schon kann es weitergehen.

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Getreu unserem Motto, keine Pläne mehr zu machen (bringt auf einer Langzeitreise eh nix), machen wir uns auf den Weg Richtung Las Vegas. Mit der Option, einen Zwischenstopp im Death Valley National Park zu machen. Den Park kennen wir zwar schon von vorherigen USA-Besuchen, waren aber noch nicht mit dem eigenen Wohnmobil dort. Es ist einfach ein ganz anderes Erlebnis, wenn man den Park ohne Zeitdruck erkunden kann und sein “Haus” praktischerweise gleich dabei hat 🙂

Unsere Tagesetappe ist recht gemütlich, wir machen lediglich 180 km (wohlgemerkt in 3,5 Stunden!). Zuerst haben wir auf dem Weg noch eine bunte Landschaft ...

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… die sich aber - je weiter wir uns von Reno entfernen - komplett verwandelt. Vor uns ist wieder mal ein für die USA typischer, endlos erscheinender Highway. Als hätte man ihn mit dem Lineal gezeichnet:

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Und dann kommt wie aus dem Nichts der Brüller: SCHURZ!

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Ich muss unweigerlich grinsen (auch wenn der Ort nach einem ehemaligen Politiker benannt wurde), denn vor meinem geistigen Auge erscheint sofort die entsprechende Filmszene aus “...und dann kam Polly”.

Immer wieder ein Brüller 🙂

Die Gegend hier ist so schön, dass wir spontan beschließen, unser Nachtlager am naheliegenden “Walker Lake” aufzuschlagen. Mal wieder ein wunderschöner Ort, den wir komplett für uns alleine haben:

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Am nächsten Morgen lassen wir uns noch noch ein wenig von der Sonne streicheln, bevor wir unsere Fahrt zum Death Valley National-Park fortsetzen. Vor uns liegen noch knapp 300 km:

Die Gegend hier ist sehr stark militärisch geprägt:

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Die Fahrt durch die eintönige Landschaft verläuft dennoch ziemlich entspannt.

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Bis auf die unzähligen Bunker, die das Gebiet pflastern, gibt es nicht viel zu sehen. Und selbst da muss man genau hinschauen. Hätte Tom mir nicht verraten, dass sich hinter diesen “Erdhügeln” unterirdische Bunker verbergen, wären sie mir gar nicht als solche aufgefallen:

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Die Autofriedhöfe am Straßenrand lassen das Herz eines jeden Autoliebhabers bluten. Ich habe so einen neben mir sitzen. Es kostet mich viel Überredungskunst, Tom davon zu überzeugen, dass man nicht unbedingt an jedem Autofriedhof anhalten muss. Schließlich wollen wir ja auch irgendwann an unserem Ziel ankommen…

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Auf unserem Weg holt uns auch hier wieder die typische Goldgräberstimmung ein. Egal ob es das Städtchen Tonopah ist, welches 1901 nach einem Silberfund gegründet wurde …

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… oder Goldfield, eine kleine Geisterstadt, die eigentlich gar keine ist (immerhin wohnen hier noch über 400 Menschen). Goldfield versprüht diesen ganz besonderen Charme einer alten Goldgräberstadt, dem man sich nur schwer entziehen kann. Als hier im Jahr 1902 Gold entdeckt wurde, löste dies einen wahren Boom aus - Die Bevölkerungszahl stieg auf 30.000 an:

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Jetzt ist es auch nicht mehr weit bis zum Death Valley National Park:

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Mit dem Sonnenuntergang erreichen wir auch das Willkommensschild des Parks…

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... welches sich auf der Grenze zwischen Kalifornien und Nevada befindet:

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Und nun? Hmmm… Jetzt bräuchten wir ein Plätzchen zum Übernachten… Eigentlich stehen wir hier ja ganz gut, der Parkplatz wäre perfekt. Keine Ahnung, ob “Overnight-Parking” hier erlaubt ist, aber da wir keine Verbotsschilder sehen, wollen wir es einfach mal drauf ankommen lassen.

Gesagt - getan. Während ich mich ums Abendessen kümmere, schraubt Tom noch die neue Skid-Plate ans Motorrad an. Die nächste Offroad-Tour kann kommen 🙂

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Morgen stürzen wir uns in das “Tal des Todes”, welches uns wahrlich an unsere körperlichen Belastungsgrenzen bringen wird …


>>> So hat alles angefangen: 1 bis 2 Jahre Nordamerika – die Idee

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