Wird unser Wohnmobil das überleben?

Wohin geht`s als Nächstes? Gute Frage… MEX1 Richtung Süden - das ist unser einziger Plan. Der Rest wird sich ergeben 🙂

25 km südlich von Loreto befindet sich der „Juncalito Beach“, der uns von anderen Reisenden empfohlen wurde. Aber, vor dem Strand hat der Herr auch hier eine Schotterpiste gesetzt. Es ist fraglich, ob wir das mit unserem Fred schaffen. Aber wir wollen es uns zumindest mal anschauen. Wenn wir die Zufahrt finden. Denn auch mit Hinweisschildern nimmt man es hier in Mexiko nicht so genau. Wir haben lediglich folgende Beschreibung: „Etwa einen halben Kilometer südlich des „Km97-Marker“ befindet sich die Einfahrt zum 
Juncalito Beach.“

Wir finden tatsächlich eine Einfahrt die grob zu dieser Beschreibung passt und fahren vorsichtig in die Straße rein. Es ist zwar eine Schotterpiste, aber bei weitem nicht so schlimm, wie erwartet (natürlich war es die falsche Einfahrt, was wir zu dem Zeitpunkt aber noch nicht wissen). Wir kommen tatsächlich an einem Strand aus, jedoch erwartet uns hier statt der idyllischen Einsamkeit eines Traumstrandes ein buntes Fischerdörfchen. Hier ist dann auch Schluß für uns, mit unserem Wohnmobil kommen wir nicht weiter durch. Hmmm… Und nun?

Erstmal einen Parkplatz finden und auf der Karte nachschauen, wo wir sind…

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Seltsam… Juncalito Beach müsste tatsächlich hier sein. Aber wo sind die weitläufigen, einsamen Strände? Wir lassen Fred erstmal stehen und erkunden die Umgebung zu Fuß.

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Wir fragen einen Anwohner nach dem Weg und dieser Antwortet in fließendem Englisch, dass wir prinzipiell richtig sind, aber vom
Fischerdorf nicht mit dem Auto zum Juncalito Beach durchkommen. Das wäre nur zu Fuß möglich. Wir müssen zurück auf die Straße und die nächste Einfahrt nehmen. Danke Jim, wir waren schon kurz vorm Verzweifeln!

Also zurück auf die MEX1 und die nächste Möglichkeit direkt wieder runter. Ja, hier sind wir richtig! Einmal mehr beneiden wir unsere Reisefreunde, die mit ihrem Expeditions-Wohnmobil unterwegs sind. Sie hätten für diese Straße nur ein müdes Lächeln übrig, während wir schon wieder anhalten müssen, um zu Fuß zu erkunden, inwiefern wir mit unserem Schlachtschiff hier durchkommen. Tom begutachtet mit kritischem Blick die Schlaglöcher und hat kein gutes Gefühl dabei.

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Unter diesen Umständen ist das Risiko zu groß, dass wir mit Fred aufsetzen und nicht weiterkommen und / oder die Verschränkung zu stark sein würde und wir irgendwas beschädigen. Tom schüttelt den Kopf, er möchte das Risiko nicht eingehen.

Mich packt der Ehrgeiz. „Was ist, wenn wir die Schlaglöcher einfach auffüllen?“ frage ich voller Tatendrang. Wohlwissend, dass „Schaufel“ immer noch auf unserer Einkaufsliste steht, fragt Tom mich, ob ich denn vorhätte, die Erde mit bloßen Händen abzutragen.

Natürlich nicht! Eine echte Hausfrau hat selbstverständlich immer einen Handfeger und Kehrblech zur Hand! Wäre doch gelacht, wenn ich damit nicht ein bisschen Sand aufschütten könnte. Tom weiß, dass er mich sowieso nicht davon abbringen kann, wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, also lässt er mich walten.

Steine! Ich brauche ganz viele Steine!!! Erst ein paar große, dann mit Kies auffüllen. Irgendwie wirkte das Loch vorher nicht so groß. Ok, dann kommt jetzt der Sand!

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Ich renne wie ein aufgescheuchtes Huhn mit meinem Kehrblech durch die Gegend, immer auf der Suche nach lockerer Erde, die ich als Füllmaterial für das Schlagloch benutzen kann.

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Nach einer gefühlten Ewigkeit bin ich fix und fertig. Dieses blöde Loch scheint ein Loch zu haben… Tom, der als Baustellenleiter fungiert, gibt mir (seiner Meinung nach) wertvolle Tipps, während ich immer mehr an dem erfolgreichen Ende meines Straßenbau-
Projekts zweifle.

Dennoch lässt sich das Ergebnis am Ende sehen!

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Tom will es wagen und fährt vorsichtig an die Stelle heran, die ich so perfekt geebnet habe.

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Leider sind die Unebenheiten an diesem Abschnitt so blöd angeordnet, dass es einfach nicht reicht, nur ein Schlagloch auszufüllen. Und ich habe keine Lust auf noch mehr Steine-Sammeln. So sehr er meine Arbeit auch schätzt – mein Göttergatte entscheidet sich dagegen, den neuen Straßenabschnitt mit Fred zu testen. GRMPF.

Dann lassen wir ihn eben stehen und gehen den halben Kilometer zum Strand zu Fuß…

Die Begrüßung fällt nicht so freundlich aus, wie erwartet:

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Aber der Strand ist wirklich schön und eignet sich wunderbar zum Wild-Campen – wenn man das richtige Fahrzeug dafür hat:

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OK, jammern hilft nix, wir müssen uns langsam überlegen, wo wir heute unser Nachtlager aufschlagen wollen. Also fahren wir wieder auf die MEX1 und weiter Richtung Süden. Nur wenige Minuten später erreichen wir Puerto Escondido – hatte Jim aus dem Fischerdorf nicht davon gesprochen? Ein Geheimtipp sei der Yachthafen, der vom Hurrikan böse zerstört und in kürzester Zeit wieder aufgebaut wurde. Na, dann schauen wir doch mal:

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Wow! Es ist traumhaft schön hier! Wir stellen Fred direkt am Wasser ab und genießen erstmal die Aussicht aus der Fahrerkabine:

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Die Entscheidung ist schnell getroffen – hier bleiben wir erstmal!

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Bevor es dunkel wird, wollen wir noch die Gegend erkunden und machen einen kleinen Spaziergang durch die Marina:

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Es ist beeindruckend, wie klar das Wasser hier ist – wir können vom Steg aus bis zum Meeresgrund schauen:

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Und gerade, als wir uns um unser Abendessen kümmern wollen, klopft es an der Wohnmobiltür. Ohje, hoffentlich ist es nicht die
Security, die uns von diesem schönen Platz vertreiben will! 
Vorsichtig öffnet Tom die Türe und…

… da steht Jim! Der nette Amerikaner aus dem Fischerdörfchen bei Juncalito Beach!

Er fragt uns, ob wir Lust auf ein Lagerfeuer am Strand haben. Heute treffen sich etwa 40 Leute aus der Umgebung zum gemeinsamen Get-Togehther. Jeder bringt etwas für den Grill mit, für Getränke ist auch gesorgt.

Natürlich haben wir Lust!

Später erfahren wir, dass das die ersten Versuche sind, nach dem Hurrikan wieder ein wenig Normalität ins Leben zu bringen und die Community zu stärken. Viele haben durch die Folgen des Hurrikans ihre Existenz verloren, etliche Boote sind gesunken, Häuser wurden zerstört – da hat man erstmal andere Sorgen als romantische Abende am Lagerfeuer…

Wir freuen uns sehr über die Einladung und verbringen mit unseren neuen Freunden einen wunderschönen Abend bei sommerlichen Temperaturen. Gitarrenmusik, Mundharmonika, eine gute Zigarre und eine Flasche Wein runden das Ganze ab – natürlich sind wir wieder die letzten, als um vier Uhr in der Nacht das Feuer langsam ausgeht…

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Der nächste Morgen… Ich freue mich jedes Mal, wenn wir an einem neuen Stellplatz übernachtet haben und ich morgens das Rollo vom Schlafzimmerfenster hoch mache. Der Ausblick aus dem Fenster ist immer wieder eine Überraschung. Heute gibt es eine wunderschöne Mischung aus Palmen, Bergen und Meer:

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Es gefällt uns hier so gut, dass wir spontan beschließen, noch ein paar Tage dran zu hängen. Wir genießen die Ruhe, die uns umgibt, in vollen Zügen. Ein bisschen entspannen, ein bisschen arbeiten und zwischendurch die Gegend erkunden – dieser Ort ist eine wahre
Energietankstelle für uns.

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Unser Fred ist perfekt getarnt, von weitem kann man ihn gar nicht von den Booten unterscheiden 😉

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Ein paar Tage später erschrecke ich mich beim Zähneputzen fast zu Tode! Ich schaue nichts ahnend aus dem Fenster und plötzlich wird alles dunkel. Ich sehe nur noch eine riesige Weltkarte vor mir, während ein ohrenbetäubendes Drucklufthorn unser ganzes Womo vibrieren lässt. Willkommen Günther und Ilka, Ihr habt uns tatsächlich wieder gefunden! 😉

Was für eine Freude, die Beiden wieder zu sehen! Sie haben in Loreto zwei weitere Reisende (Esti und Roli aus der Schweiz) wieder getroffen und fahren jetzt mit ihnen gemeinsam ein Stück Richtung Süden. Wir erfahren, dass sie die letzte Nacht am Juncalito Beach verbracht haben und ich erzähle natürlich ganz stolz, dass ich im Schweiße meines Angesichts die Straße für sie ausgebessert habe.

Die zwei Womos stellen sich zu uns und wir schmieden Pläne für den Abend:

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Wir verabreden uns wieder für ein Lagerfeuer am Strand und ich fange schon mal an, Feuerholz zu sammeln. Es wird wieder eine wunderschöne Nacht, wir quatschen mit Ilka und Günther fast bis zum Morgengrauen:

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Leider bleiben die Beiden nur eine Nacht, sie wollen am nächsten Tag schon wieder weiter. Sie wollen nach Lopez Mateos, um dort Wale zu beobachten. Das steht bei uns auch auf dem Plan, aber wir bleiben noch ein bisschen hier, weil wir u.a. noch den Tabor-Canyon erkunden wollen, der sehr imposant und sehenswert sein soll.

Somit heißt es wieder Abschied nehmen, mit der Gewissheit, dass wir uns irgendwo entlang der MEX1 bestimmt wieder sehen werden...

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>>> So hat alles angefangen: 1 bis 2 Jahre Nordamerika – die Idee

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