Wir kommen an unsere Grenzen

Leichter gesagt als getan ...

Ein elegantes „Wenden in drei Zügen“ ist mit einem 12-Meter langen Wohnmobil auf dieser engen Straße eine Herausforderung für sich.

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Aber Tom ist ja bereits Experte auf diesem Gebiet und bringt uns mit einem geschickten Wendemanöver sicher und unbeschadet zurück auf die Straße:

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So, was nun? Planänderung. Mal wieder …

Dann fahren wir eben weiter auf der Mex 1 Richtung Norden und nehmen entweder den Grenzübergang Tijuana oder Tecate. Das können wir morgen immer noch kurzfristig entscheiden. Jetzt müssen wir erstmal überlegen, wo wir uns heute Nacht hinstellen. Da wir ja wieder wild campen wollen, sollte unser Stellplatz nicht zu weit nördlich (also zu nah am Grenzgebiet) liegen. Wir sind zwar nicht ängstlich, aber eben auch nicht leichtsinnig. Uns ist klar, dass die Kriminalität im „Speckgürtel“ rund um den Grenzbereich am höchsten ist und dass man in dem Bereich nicht wild campen sollte. Unser Ziel ist es, noch vor San Quintin (wo wir letztes Jahr Weihnachten verbracht haben) ein Plätzchen zu finden. Das bedeutet, dass wir noch gut 200km fahren können, bevor wir unser Nachtlager aufschlagen.

Einmal mehr fahren wir durch wunderschöne Wüstenlandschaft mit riesigen Kakteen, bizarren Felsformationen und natürlich jeder Menge Kreuze am Straßenrand. Hier noch ein Exemplar mit „Gänsehaut-Faktor“ – man hat einfach die Wrackteile neben dem Kreuz liegen lassen:

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Wollen wir in einer Ortschaft übernachten oder lieber irgendwo in der Einsamkeit? Bevor es dunkel wird, werden wir in dem Örtchen Colonet fündig:

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Wir biegen in eine Seitenstraße ein …

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… und bleiben dort einfach am Straßenrand stehen.

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Ob „Overnight-Parking“ hier erlaubt ist? Hmmm… Bis auf einen neugierigen Hund, der kurz am Wohnmobil schnüffelt und dann gelangweilt wieder weitertrottet, interessiert es sowieso niemanden, also bleiben wir einfach hier. Es ist breit genug und wir stehen gerade, ohne dass wirdas Womo leveln müssen. Was will man mehr?

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So, jetzt noch gemütlich Abendessen und dann die Planung für morgen machen. Wir wissen zwar immer noch nicht, welchen Grenzübergang wir anfahren wollen, aber wir vertrauen darauf, dass wir instinktiv das Richtige tun werden. Wahrscheinlich wird die Entscheidung - wie so oft – mal wieder in letzter Minute getroffen …

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Hier unsere heutige Tagesstrecke von 423 km:
(Die "Höhe über Meeresspiegel" kann ausgeblendet werden, indem man auf den gleichnamigen Schriftzug mit dem blauen Hintergrund klickt)

Der nächste Morgen … Unser letzter Tag in Mexiko. Fühlt sich irgendwie komisch an … Nachdem wir das letzte halbes Jahr in diesem wunderschönen Land verbracht haben , fühlt sich Mexiko schon fast ein bisschen an wie Heimat … Aber wir freuen uns natürlich auch wieder auf die USA und die vielen neuen Abenteuer, die auf uns warten! Ein letztes Mal füllen wir unsere Wasservorräte in Mexiko auf:

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(als würde es in den USA kein Trinkwasser geben, hahaha :)) …

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… und machen uns dann auf den Weg nach Ensenada. Bevor wir die Grenze zur USA überqueren, müssen wir hier noch ein paar organisatorische Dinge erledigen, wie z.B. die Kfz-Versicherung für unseren Fred wieder aktivieren. Diese hatten wir ja für unseren Mexiko-Aufenthalt stillgelegt, weil Mexiko von der US-Versicherung eh nicht abgedeckt wird und wir hierfür einen neuen Vertrag abschließen mussten.

Und dann passiert es schon wieder!!!

Während Tom tankt, läuft mir dieses kleine Wollknäuel über den Weg, in das ich mich sofort Hals über Kopf verliebe:

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Der Tankwart bietet mir an, den Kleinen mitzunehmen. Das ist gemein! Für einen Sekundenbruchteil denke ich tatsächlich darüber nach … Die Verlockung ist groß, aber letztendlich siegt dann doch die Vernunft. Wir hatten das Thema ja bereits vor ein paar Wochen ausführlich besprochen und eine gemeinsame Entscheidung getroffen: Hund ja, aber erst, wenn unsere Reise runter nach Südamerika geht. Dann schnell zahlen und weiterfahren, bevor ich es mir anders überlege!

So, was nun? Tijuana oder Tecate? Verdammt … Immer diese Entscheidungen …

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Tijuana kennen wir noch nicht. Es wäre die praktischere Variante, weil wir dann ohne Umwege in San Diego wären. Und San Diego will ich auf jeden Fall mitnehmen, bevor es weiter nach Arizona geht. Wir wissen aber auch, dass in Tijuana einer der am stärksten frequentierten Grenzübergänge der Welt ist, dem ein äußerst fragwürdiger Ruf vorauseilt: Drogen. Kriminalität. Lange Warteschlangen. Strenge Kontrollen. Wer weiß, was uns da erwartet …

OK. Schnick-Schnack-Schnuck … uuuund …

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… wir biegen nach rechts ab Richtugn Tecate! Auf die Weinroute "Ruta del Vino". Sozusagen „Entscheidung in letzter Sekunde“. Ein kleiner Umweg, um nach San Diego zu kommen, aber dafür sollte der Grenzübertritt wesentlich angenehmer vonstattengehen. Sollte …

Einmal noch kommen wir kurz ins Trudeln. Kurz vor Tecate erreichen wir eine Abzweigung, die uns nach Mexicali führen würde:

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Jetzt sind wir aber so kurz vor der Grenze, dass wir keine Lust mehr haben, noch mal zwei Stunden durch Mexiko zu fahren, nur um den Grenzübergang Mexicali zu nehmen.
Also, auf nach Tecate!!!!

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Aber so einfach, wie wir uns das vorgestellt haben, wird es leider nicht. Bei der Wiedereinreise in die USA erwischen wir einen Beamten, der es sich scheinbar zur Aufgabe gemacht hat, uns zu ärgern …Darüber erzählen wir mehr in unserem nächsten Beitrag.


>>> So hat alles angefangen: 1 bis 2 Jahre Nordamerika – die Idee

Hier geht es zum vorherigen Beitrag: LKW Unfall - Tom wird vom mexikanischen Militär mitgenommen

Hier geht es zum nächsten Beitrag: Große Knarre, kleiner Schwanz?

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