Was für eine Aussicht!

Nach der glücklichen Rettung mitten in der Wüste, verladen wir das Motorrad wieder auf Fred und machen uns auf dem Weg in das 76km entfernte Lajitas. Leider wird in ca. 30 Minuten die Sonne untergehen, so dass wir einen großen Teil der Fahrt wieder im Dunkeln fahren müssen und die Landschaft nicht genießen können.

Lajitas

Auf dem RV Park angekommen, werden wir auch gleich von unseren Rettern begrüßt. Don und Doug kommen gleich rüber und wir laden die beiden in unser RV ein, da Doug mit dem Gedanken spielt, sich ein Class A- Wohnmobil zu kaufen und ihm unseres gut gefiel. Wir verquatschen uns für eine gute Stunde, tauschen unsere E-Mailadressen, bzw. Facebook-aten aus und verabschieden uns.
Am nächsten Morgen passiert es schon wieder! Wir schauen aus dem Fenster und sind hin und weg.

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Enida schnappt sich gleich die Kamera und versucht, diese grandiosen Bilder einzufangen:


Innerhalb weniger Minuten lerne ich Bob kennen, einen pensionier­ten Navy Soldaten, der hier immer den Winter verbringt. Er ist schon weit über 60 und sein Herz brennt immer noch für seine beiden Offroad-Motorräder, die er natürlich auch artgerecht hält.
Aktuell muss er sich schonen, da er vor 2 Wochen beim Offroadfahren ungewollt abgestiegen ist. „Man wird eben nicht jünger“, ist sein lockerer Hinweis auf den Sturz, sowie: „Meine Freunde fragen mich oft, wann ich mir endlich ein vernünftiges Motorrad holen werde. Die meinen damit natürlich eine Harley. Meine Antwort ist immer die gleiche: „Wenn ich alt bin.“ Bob ist ein sehr angenehmer Zeitgenosse, der hier Gott und die Welt kennt – und damit auch weiß, wo ich eine neue Batterie herbekomme. Als ich ihm die Geschichte erzähle, wie uns die Batterie auf der Black Gap Road krepierte, schaut er verwundert rüber und fragt: „Black Gap? Und die seid ihr zu zweit auf einer Maschine gefahren?“ Als ich dies bejahe, habe ich das Gefühl, dass sein Blick nicht mehr Verwunderung ausdrückt, sondern eher eine Mischung aus Bewunderung und Wahnsinn.

Langsam müssen wir aber los, da wir es ja immer noch nicht geschafft haben, uns eine Backcountry Permit zu besorgen. Heute soll es klappen. Soll…. Naja, soeben habe ich mit dem Händler telefoniert und er hat die Batterie da. Yeah! Dann kann es ja bald weiter gehen! Oder auch nicht… Er sei aber erst um 16:00 wieder im Laden, sagt er mir am Telefon. Klasse…. 16:00 Batterie abholen. Der Visitor Center macht um 17:00 zu. Die Fahrtzeit zum vom Händler zum Visitor Center beträgt eine Stunde. So schnell kann Freude umschlagen. Jetzt heißt es abwägen: Batterie und keine Permit, oder Permit und keine Batterie. Verdammt, warum diese blöden Oder-Varianten. Es muss doch auch eine Und-Lösung geben. Und kaum habe ich das gedacht, kommt Bob vorbei und fragt, ob ich Ralph von Cycletec erreicht habe. Ich schildere ihm das Problem und er sagt sofort: "Holt Euch die Permit, ich besorge die Batterie und bringe sie Euch in den Park." Ich traue meinen Ohren nicht und frage noch mal nach. Es war so, wie er es gesagt hat. Wie geil ist das denn schon wieder? Wir sind echt nur von Engeln umgeben. Bekommen wir jetzt all das zurück, was wir in den vergangenen Jahren für andere gemacht haben? Ich muss sagen, das ist echt ein richtig cooles Gefühl, wenn man von wildfremden Menschen solch eine Unterstützung und Vertrauen erhält.
Dann heißt es jetzt für uns: keine Zeit verlieren, auf zum Visitor Center und die Erlaubnis abholen! Als wir den RV Park verlassen sehen wir diesen bizarr anmutenden Friedhof.

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Endlich sehen wir auch die Strecke, welche wir gestern nur im Dunkeln gefahren sind…. Einfach nur wunderschön… Da hat der liebe Gott aber einen verdammt guten Tag gehabt 😉

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Wo soll man bei diesm Ausblick bloß zuerst hinschauen?


YEAAAAH.. geschafft… wir sind um 16:45 da und haben eine Erlaubnis bekommen! Wenn auch nur erst mal für eine Nacht, aber immerhin. Die gute Dame scheint gedanklich auch schon im Feierabend zu sein und ist eher abgenervt, als wir nach weiteren Übernachtungen fragen. Na denn, Hauptsache Ziel erreicht.

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Endlich haben wir unseren ersten "Backcountry Camp Site" erreicht:

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Wir übernachten im „Hannold Draw“ und kommen gerade noch rechtzeitig, um den herrlichen Sonnenuntergang zu erleben.


>>> So hat alles angefangen: 1 bis 2 Jahre Nordamerika – die Idee

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