Es sollte ein schöner Strandtag werden, doch dann nahm das Schicksal seinen Lauf...

Wenn es nur schöne Momente im Leben gäbe, würden sie ihre Magie verlieren und wir wüssten sie gar nicht mehr zu schätzen… Damit wir uns der Besonderheit dieser Momente immer wieder bewusst werden, lässt uns das Universum in unregelmäßigen Abständen auch die andere Seite erleben.

Diese Abstände verkürzen sich bei uns gerade drastisch, wir haben anscheinend eine große Lektion zu lernen…

So schön der Strandtag auch war, was darauf folgte ist wahrlich filmreif.

http://tomstalktime.com/271-die-weltreise-scheise-passiert/

Wir sind auf dem Rückweg vom Strand und fahren zu „Mikes Auto Glas“, wo wir morgen früh eine neue Frontscheibe bekommen. Wir planen, direkt am Firmengelände zu übernachten, damit es am nächsten Tag schneller geht. Ich bin gerade fertig mit Zähneputzen, als Tom meine Hand nimmt, mich zu sich zieht und sagt: „Komm` mal mit, ich muss dir was zeigen.“ Ohje, den Blick kenne ich… Wir setzen uns gemeinsam aufs Bett und schauen aus dem Fenster. „Fällt dir was auf?“ fragt Tom. Ich bin sprachlos und kann nicht glauben, was ich da sehe. Da, wo vorher ein Fenster war, ist plötzlich ein Loch. Wir haben tatsächlich während der Fahrt die Heckscheibe verloren. Wir starren beide durch das Loch im Womo in die Dunkelheit hinaus und sagen lange kein Wort mehr. Mir ist zum Heulen zumute… Es ist 3 Uhr nachts, jetzt können wir sowieso nichts mehr unternehmen. Wir legen uns eine Dose Pfefferspray neben`s Bett (falls wir unerwünschten Besuch bekommen sollten) und versuchen ein paar Stunden zu schlafen.

Die Frontscheibe ist schnell ausgetauscht (ein Steinschlagschaden wird gleich mit ausgebessert), die Heckscheibe muss erst noch bestellt werden, was ca. eine Woche dauern wird. Da wollten wir eigentlich schon längst wieder auf dem Weg Richtung Norden sein. Also wieder Planänderung.

San Jose del Cabo Sightseeing

 
Das Loch hinten wird provisorisch zugeklebt, gerade noch rechtzeitig, bevor ein Wolkenbruch alles unter Wasser setzt. Hier ein Vorher-Nacher-Vergleich (mit und ohne Heckscheibe):

2014-07-10_0801

Es gewittert und donnert, dass sich die Balken biegen. Ausgerechnet jetzt, wo Tom sein Live-Webinar hält. Er muss richtig laut werden, um gegen den Lärm der Naturgewalten anzukommen. Nein, das hätten wir jetzt wirklich nicht gebraucht. Pünktlich zum Ende des Webinars reißt der Himmel wieder auf und es ist schönstes Sommerwetter.

Wir hatten nur vier Stunden Schlaf letzte Nacht, sind dementsprechend übermüdet und wollen uns noch mal kurz hinlegen. Das Universum hat aber andere Pläne mit uns. Als ich ins Schlafzimmer reinschaue, fällt mir auf, dass aus einem der Schränke Wasser herausläuft und sich schon eine richtig große Pfütze gebildet hat. Mir wird schlecht. Haben wir so viel schlechtes Karma gesammelt oder warum passiert das alles gerade?

Käfer der Baja

 
Hektisch versuchen wir, das Wasser aufzufangen und herauszufinden, wo es herkommt. Anscheinend ein Leck im Dach, wodurch das Wasser in unser Schlafzimmer läuft. Die Klamotten im Schrank sind natürlich durchnässt und wir brauchen alle Handtücher die wir haben, um alles einigermaßen trocken zu kriegen. Zumindest haben wir die undichte Stelle gefunden und legen provisorisch erstmal eine Plastikschüssel drunter. Es tropft munter weiter rein… Da müssen wir noch mal mit dem Händler sprechen. Entweder hat es bisher noch nicht so stark geregnet und es ist ihm deswegen nicht aufgefallen, oder aber er hat es uns bewusst verschwiegen (was ich aber nicht glauben mag, da dort alle so unheimlich nett und hilfsbereit waren).

Stundenlang überlegen wir, warum das gerade alles passiert. Was will uns das Universum gerade sagen? War die ganze Reise ein Fehler? Oder sollte es ein anderes Gefährt sein? Sollen wir dieses Womo verkaufen und ein neues kaufen? Waren wir zu geizig, weil wir – um die Steuern zu sparen – das Womo in Montana angemeldet haben und nicht in Florida? Hätten wir es in Florida angemeldet, wäre keine Selbstbeteiligung von $ 500,- für die Frontscheibe angefallen. Und wir hätten uns die Fahrt (oder Flug) nach Montana sparen können (das Nummernschild müssen wir ja innerhalb von 2 Monaten persönlich vor Ort abholen, das Übergangskennzeichen läuft dann aus). Da zeigt sich wieder, dass Geld auch nur Energie ist und die will fließen. Was wir auf der einen Seite vermeintlich einsparen, verlieren wir auf der anderen Seite wieder. Alles bleibt im Fluß, wir müssen nur loslassen. Ich glaube, das ist die Lektion. Vor allem ich muss lernen, mich von materiellen Dingen loszulösen und darauf vertrauen, dass, je mehr ich gebe, umso mehr zu mir zurückkommt. Wir werden uns noch mal intensiver damit beschäftigen, wenn wir etwas Schlaf bekommen haben. Momentan sind wir ziemlich durch und freuen uns darauf, mit Ralf und Renate gemütlich zu essen, danach noch eine Runde Minigolf spielen zu gehen und anschließend gemeinsam einen gemütlichen Abend in deren Fewo zu verbringen.

Erstens kommt es anders. Zweitens als man denkt.

Das Essen war noch wunderbar (Buffet im „Golden Corral“, sehr empfehlenswert!), den anschließenden Schock beim Tanken haben wir auch einigermaßen glimpflich überstanden...

San Jose del Cabo

 
Jetzt war es schon recht spät, ich hatte eigentlich gar keine richtige Lust mehr auf Minigolf. Da Ralf und Renate aber schon vorgefahren waren und wir keine Möglichkeit hatten, eine Planänderung mit ihnen durchzusprechen, sind wir doch noch hingefahren und es wurde ein richtig toller Abend. Ein liebevoll eingerichteter Minigolf-Platz im Piratenstil (und mit echten Alligatoren) macht aus der Partie ein ganz besonderes Erlebnis. Tom, der alte Streber, gewinnt natürlich 😉
 

Biomarkt

 
Gegen 23:00 Uhr sind wir fertig mit unseren 18 Löchern und freuen uns schon darauf, den Abend gemeinsam am Pool ausklingen zu lassen. Leider fahren Ralf und Renate schon vor, so dass sie nicht mehr mitbekommen, wie unser Reifen platzt und wir jetzt auf dem Minigolf-Parkplatz festsitzen...

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Letzte Woche haben wir die Mitgliedschaft beim „Blue Sky RV Motorclub“ abgeschlossen an und die schicken jemanden raus, der zunächst versucht, die Luft aufzupumpen. Wir erwarten einen Service ähnlich wie bei unserem ADAC, werden hier allerdings eines Besseren belehrt. Der erste Mechaniker der vorbeikommt, hat nur einen Kompressor und eine kleine Werkzeugkiste auf dem Pickup. Er versucht den platten Reifen aufzupumpen, weiß aber nicht mal, welches Ventil er dafür braucht.

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Ziemlich verpeilt ruft er seinen Chef an und der erklärt ihm, wie er den Reifen aufpumpen muss. Da der Reifen aber wirklich geplatzt ist, bringt das Pumpen nichts und der Mechaniker gibt auf. Einen Wagenheber oder anderes Werkzeug, um den Reifen zu wechseln, hat er nicht dabei. Da es mittlerweile schon weit nach Mitternacht ist, ist der nächste Service erst ab morgen früh möglich. Also stellen wir uns darauf ein, hier auf dem Parkplatz übernachten zu müssen. Kurz bevor wir ins Bett gehen, klopft es bei uns an der Türe. Ralf und Renate sind noch mal den weiten Weg zurückgekommen, um uns unsere Sachen, die wir noch bei denen in der Fewo hatten, vorbei zu bringen. Da wir uns vor deren Abflug wahrscheinlich nicht mehr sehen werden, verabschieden wir uns hier auf dem Parkplatz und fallen um halb vier total übermüdet ins Bett.

Dass wir gerade feststellen, dass die Wasserheizung nebenbei auch nicht funktioniert, fällt jetzt nicht mehr ins Gewicht. Wenigstens ist es hier auch nachts noch warm genug, dass man auch mit kaltem Wasser duschen kann.

Ich bin gespannt, wie das Abenteuer weitergeht...

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4 thoughts on “Es sollte ein schöner Strandtag werden, doch dann nahm das Schicksal seinen Lauf...”

  1. Hallo ihr Zwei - lasst euch nicht entmutigen ! Das ist zwar wirklich schon unglaublich was für eine Pechsträhne ihr gerade habt und manchmal fragt man sich woran das liegt 🙁 aber wir drücken euch ganz fest die Daumen das das jetzt ab sofort besser wird und wir auch weiterhin euere tollen Berichte lösen können. Wir wünschen euch eine gute pannenfreie Weiterreise (Y) Grüße Susi & Werner

    1. Vielen Dank Ihr Lieben! Es kommt ja nicht so sehr darauf an, was einem passiert, sondern wie man selbst darauf reagiert. Mit der Einstellung "es hätte schlimmer kommen können" fahren wir eine ganz gute Strategie 🙂

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