Murphy`s Law – Ölbarone, Feuer und ein toter Präsident

300 km und 5 Stunden später kommen wir in Murphy an, wo wir auch übernachten:

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Blöderweise hat unsere Rückfahrkamera unterwegs ihren Geist aufgegeben, was bei so einem Schlachtschiff wie unserem Fred ziemlich ungünstig ist. Um es noch komplizierter zu machen, wurde die Kamera so blöd eingebaut, dass man – um da dran zu kommen – die komplette Armatur auseinander bauen muss:

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Da ist der Stromstecker durchgeschmorrt… Mist.

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Naja, bis Houston muss es irgendwie auch ohne Kamera gehen. Dort wollen wir sowieso bei PPL-Motorhomes vorbeischauen (ein Laden ähnlich wie Lazydays), weil wir überlegen, bei unserem Fred einen anderen Kühlschrank einbauen zu lassen. Sharon, die Vorbesitzerin von Fred, hatte zu viel Angst vor einem Brand und deswegen den ursprünglichen Wohnmobil- Kühlschrank (Gas) ausbauen und einen haushaltsüblichen Elektrokühlschrank einbauen lassen. Uns wäre der mit Gas betriebene Kühlschrank aber lieber, da wir viel „Trocken-Camping“ machen und dann für den Kühlschrank immer den Generator laufen lassen müssen…

A propos Feuer… In dem Moment, wo wir von unserem Walmart-Parkplatz losfahren, bemerken wir direkt vor uns eine starke Rauchentwicklung. Ein Auto fängt an zu brennen!!! Tom schnappt sich sofort unseren Feuerlöscher und rennt los, um zu helfen:

Er rennt über eine vierspurige, stark befahrene Straße und hat Mühe, zu dem brennenden Fahrzeug zu gelangen. Die Leute fahren ihn fast über den Haufen, keiner hält an um zu helfen:

Obwohl es offensichtlich ist, dass hier jemand Hilfe braucht, hält NIEMAND an! Es ist erschreckend, wie gleichgültig die Menschen dran vorbei fahren, bzw. einfach tatenlos herumstehen und zuschauen. Traurig, traurig... Da kann man nur hoffen, dass man selber nie in die Lage kommt, auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein.

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Als Tom merkt, dass hier ein Oldtimer brennt, blutet ihm das Herz. Verzweifelt kämpft er gegen die Flammen, aber der Feuerlöscher ist viel zu schnell leer. Gott sei Dank haben wir noch einen zweiten im Wohnmobil. Also noch mal rüber über die stark befahrene Straße - es hält immer noch keiner an. Die Gleichgültigkeit der Menschen um uns herum macht uns fassungslos...

Als die Feuerwehr endlich da ist, hat Tom schon den Brand gelöscht und damit einen Oldtimer-Freund glücklich gemacht. Das alte Schätzchen (1957er Chevy BelAir) wäre sonst komplett ruiniert gewesen...

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Der Besitzer kann endlich wieder lachen:

Der Schaden scheint nicht so groß zu sein wie befürchtet:

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Jetzt wird noch ein bisschen über alte Autos gefachsimpelt:

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...und jetzt wissen wir auch, woher der Begriff „Murphys Law“ stammt 😉

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Als wir dieses Polizeiauto entdecken, halten wir sofort an und fragen den netten Polizisten, ob wir ein gemeinsames Foto machen dürfen. Er hat nichts dagegen, aber ich finde, er hätte ruhig auch mal in die Kamera lächeln können 😉

So, jetzt aber ab zur Southfork-Ranch!

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„Dallas“ wurde seinerzeit in fast 100 Ländern ausgestrahlt und ich bin schon ein bisschen neugierig auf den Original-Schauplatz dieser Kult-Serie 🙂

Und hier sind sie wieder alle vereint:

Alte Staffel:
1978-1991

Neue Staffel:
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Da werden alte Erinnerungen wach:

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Der Ballraum der Ölbaronen – da darf die gute Zigarre natürlich nicht fehlen:

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Wer mag, kann für $ 15,- pro Person eine geführte Tour buchen. Man kommt aber auch zum halben Preis rein 😉 Hier verraten wir, wie es geht: Der Geheime Urlaubs-Schnäppchen-Report
Allzu lange halten wir uns auf der Southfork Ranch aber nicht auf, wir wollen weiter in die Innenstadt von Dallas. Genau genommen zum Dealey Plaza, dem Platz, wo am 22. November 1963 Präsident John F. Kennedy erschossen wurde.
Vorher kommen wir noch an dem „George W. Bush Presidential Center “ vorbei – ein 10 Hektar großer Komplex, der u.a. die Präsidentenbibliothek und ein Museum beinhaltet.

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Dem Besucher werden hier u.a. die Entscheidungen und Wege des Präsidenten dargestellt und ein Blick ins Weiße Haus gewährt. Zudem gibt es einen originalgetreuen Nachbau des „Oval Office“ aus der Amtszeit von George W. Bush, in dem man selber mal Präsident spielen kann.

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Der Eintritt kostet $ 16,-pro Person. Wir werden eingeladen und können uns alles kostenlos anschauen. Warum wir schon wieder eingeladen werden? Das erklären wir HIER.

Diese Einladung lehnen wir jedoch dankend ab, da wir die Politik des Herrn Bush in keinster Weise unterstützen möchten. Erst Recht nicht, nachdem wir das Buch „die Jahrhundertlüge“ gelesen haben. Das kann ich nur jedem empfehlen, es ist eines der besten Bücher, welches ich zu dieser Thematik gelesen habe:

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So, jetzt geht`s aber weiter! Ich bin froh, dass Tom fährt und ich mich derweil ein bisschen umschauen kann:


Am Dealey Plaza angekommen spüren wir sofort die besondere Atmosphäre, die diesen Platz umgibt…

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Das, was vor 50 Jahren hier passiert ist, sorgt auch heute noch für hitzige Diskussionen.

An die "offizielle" Version, Lee Harvey Oswald hätte vom 6. Stock des ehemaligen Schulbuchlagers (Pfeil) die tödlichen Schüsse abgefeuert, glaubt hier kaum jemand...

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Das Kreuz auf der Straße markiert die Stelle zwischen zwei Schüssen, die den Präsidenten getroffen haben (einer von den drei Schüssen hat sein Ziel verfehlt).


Auch hierzu liefert das Buch „Die Jahrhundertlüge“ interessante Einblicke.

Wir machen uns jetzt auf den Weg nach Houston. Blöderweise landen wir mitten im Berufsverkehr, daher kommen wir heute nicht mehr weit.

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Nach knapp 90km haben wir keine Lust mehr und suchen uns einen Schlafplatz. Wir haben ja keinen Termindruck und morgen ist ja auch noch ein Tag… Dann mal gut`s Nächtle 🙂

>>> So hat alles angefangen: 1 bis 2 Jahre Nordamerika – die Idee

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One thought on “Murphy`s Law – Ölbarone, Feuer und ein toter Präsident”

  1. Grüßt Euch ... die Gas-Dinger .. äh Kühlschrank und Gefrierfach funktionieren mit Gas richtig pfundig, werden richtig koid ... also auf jeden Fall eine gute und richtige Entscheidung ...

    Weiterhin eine gute Fahrt

    Gruß
    Gerhard

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