Unser Nachtplatz war wunderbar - wir haben tief und fest geschlafen. Am Morgen geht der erste verschlafene Blick wieder aus dem Fenster: Blauer Himmel und Sonne. So wie es sein soll.
Heute steht der Guadalupe Mountains Nationalpark auf dem Programm. Genauer gesagt der McKittrick Canyon des Parks.
Der Guadalupe Mountains National Park ist vor über 250 Millionen Jahren entstanden und war ursprünglich ein 600km langes Riff eines Inlandsees. 600km! Binnensee! Völlig unvorstellbar. Das Riff hat die Form eines Hufeisens und entstand aus den Resten von
Schwämmen, Algen und Muscheln. Das ist auch wunderbar an den Felsen zu sehen. Zumindest wenn man genauer hinschaut.
Am McKittrick Canyon ist zwar auch ein Visitor Center, jedoch
bietet es neben ein paar Schautafeln, Wegbeschreibung, einem Kurzfilm und Toiletten nichts Spektakuläres.
Daher tragen wir uns gleich mit der geplanten Strecke, Personenzahl und Uhrzeit des Abmarschs ins Wanderbuch ein und düsen los. Für den 8km langen Weg planen wir ca. 1-2 Stunden Marschzeit zzgl. Pausen ein.
Der Weg durch den Canyon ist extrem ungewöhnlich. Wir haben überhaupt nicht das Gefühl, in der Wüste zu sein. Und genau das ist auch das Besondere an diesem Teil des National Parks. Wir kommen uns eher vor, als wenn wir teilweise durch einen deutschen Wald spazieren – gut, die Kakteen wachsen in Deutschland zwar nicht unbedingt neben Ahornbäumen, aber ein wenig Phantasie muss schon sein.
Unser Ziel ist die Pratt Lodge - ein kleines Häuschen, welches 1930 gebaut wurde:
Diese Lodge ist so wunderschön gelegen, dass wir uns hier erst mal gemütlich niederlassen. Was für eine herrliche Stille… Es gefällt uns so gut, dass wir doch glatt 2 Stunden (!) hier versacken.
Zügig begeben wir uns auf den Rückweg und stolpern dabei über eine weitere Besonderheit. Und zwar über diesen Baum:
Typisch für diesen Baum ist die abgeworfene Rinde und der rote „Mini-Apfel“, welcher direkt aus der Blüte wächst. Es handelt sich um einen Baum Namens „Madrona“. Und dieser Baum wächst normalerweise im Dschungel! Das zeigt einmal mehr die Besonderheit dieser Region. Mitten in der Wüste wächst ein mächtiger Baum, der im Regenwald zuhause ist…
Auf dem Rückweg machen wir nur wenige Fotos, da wir noch zum Visitor Center wollen.
Spät, aber gerade noch rechtzeitig kommen wir im Hauptteil des National Parks an, um noch schnell einen Blick in das Visitor Center zu werfen, eine Karte und ... natürlich die Junior Ranger Hefte zu ergattern.
>>> So hat alles angefangen: 1 bis 2 Jahre Nordamerika – die Idee
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Hallo,
Ihr habt ein lebendiges Reisebericht. Hat mir gut gefallen. Bin durch XING auf Euren Link aufmerksam geworden. 🙂
Viele Grüße
Hau
Hallo Hau! Vielen Dank für das tolle Feedback! Es werden noch viele spannende, lustige und kuriose Berichte folgen:) Wir freuen uns sehr, wenn Du wieder reinschaust. Liebe Grüße, Enida & Tom