Wahnsinn, heute sind wir genau drei (!) Wochen bei Lazydays! Aber nun ist ein Ende abzusehen, denn wir waren alles andere als "lazy" 😉
Wir haben die Versicherung für unseren "Cowboy Fred" (den Namen haben wir von Sharon, der Vorbesitzerin übernommen) abgeschlossen und konnten diesmal richtig sparen (über 500,- Dollar!), da Tom jetzt einen amerikanischen Führerschein hat 🙂
Diesen zu bekommen war ein Abenteuer für sich (Tom schreibt gerade ein Ebook darüber, worauf man achten muss, wenn man einen US-Führerschein machen möchte und wie man die dafür benötigten Papiere zusammen bekommt). Richtig spannend wird es, wenn man hier keinen festen Wohnsitz hat, denn die Führerscheinbehörde verlangt u.a. diverse Bescheinigungen als "proof of residence"...
Da wir bei Lazydays schon auf dem "delivery lot" stehen, können wir das Gelände weder mit dem alten noch mit dem neuen Womo verlassen. Wir haben hier zwar alles was wir brauchen, aber um die ganzen Behördengänge zu erledigen, benötigen wir ein Auto. Bevor wir überhaupt anfangen nach einer Lösung zu suchen, hat uns das Universum einen Engel geschickt: Markle Janner, Business Manager bei Lazydays, zögert nicht eine Sekunde und bietet uns sein Auto an, damit wir in Ruhe alles erledigen können. Drei (!) Tage durften wir damit durch die Gegend fahren und er wollte nicht einmal die Spritkosten erstattet haben. Vor einigen Jahren hat er selber in Deutschland gelebt und hat dort sehr viel Hilfe und Unterstützung bekommen. Dafür ist er bis heute sehr dankbar und wollte mit dieser Geste ein bisschen davon zurück geben.
Ich bin sehr berührt und spüre tiefe Dankbarkeit dafür, auf dieser Reise so viele nette und hilfsbereite Menschen kennen lernen zu dürfen.
Demond McKinley, Sales Manager bei Lazydays, ist zum Hinknien! Er möchte, dass seine Kunden zufrieden sind und erfüllt uns wirklich jeden Wunsch. Ein Anruf von ihm und schon haben wir zwei neue Reifen, kostenloses Essen u.v.m. Hier ist man wirklich gerne Kunde:
Auch Sharon, die Vorbesitzerin von Cowboy Fred, durften wir persönlich kennen lernen. Sie hat Fred abgöttisch geliebt, das merkt man, wenn man ihre Augen leuchten sieht, während sie von ihm erzählt. Die alte Dame (sie wird 70!) hat keine Kinder und Fred war für sie so etwas wie ein Ersatz dafür. Sie hatte so viel zu erzählen und es hat richtig Spaß gemacht, ihr zuzuhören. Wir haben jetzt einen ganz anderen Bezug zu Fred, nachdem wir seine "Mama" kennen lernen durften.
So langsam bekommen wir die Puzzleteile zusammen. Wir sind jetzt nicht nur stolze Besitzer eines amerikanischen Bankkontos:
sondern haben endlich auch einen Mobilfunkvertrag und somit eine amerikanische Telefonnummer:
Nachdem wir alle Papiere zusammen haben, fahren wir also zum DMV (department for motor-vehicles) um uns zu erkundigen, wie die Wartezeiten für die Führerscheinprüfungen sind: "Jetzt sofort." Waaaas? In Bradenton hätten wir 3 Wochen warten müssen (und hätten somit auch eine entsprechende Vorbereitungszeit gehabt). Ich bin total hibbelig und nervös, obwohl ja nur Tom die Prüfung macht. Ich weiß, dass er die "normalen" Fragen ohne Probleme beantworten kann, aber die landesspezifischen ("Welche Dokumente muss ein Veteran mitführen, wenn er ein "V" auf seinem Führerschein stehen hat?") machen mir Bauchschmerzen. Und die Umrechnerei, weil die USA ja kein metrisches System hat. Aber Tom hat die Prüfung mit Bravour gemeistert und ist jetzt stolzer Besitzer einer Florida Driver License:
Unsere Zahlungen sind mittlerweile eingegangen, somit gehört Cowboy Fred uns jetzt ganz offiziell 🙂 Wir haben auch schon das Übergangskennzeichen und den "exit pass" (eine Art Passierschein, mit dem wir das Gelände mit dem neuen Fahrzeug verlassen dürfen) bekommen und könnten theroetisch sofort losfahren. Cowboy Fred wird offiziell in Montana angemeldet. Damit wir nicht persönlich hinfahren müssen, haben wir einen Notar beauftragt, der den Papierkram für uns erledigt. Er schickt uns dann die richtigen Nummernschilder einfach per Post zu.
Aaaaaber... so schnell gehts dann doch nicht. Wir müssen jetzt von Bumpy in unseren „Cowboy Fred“ umziehen und das ist mehr Arbeit als gedacht. Vor allem weil ich mit meinem Sauberkeitsfimmel wieder alles putzen und desinfizieren muss, bevor wir unsere Sachen einräumen... Vielleicht etwas übertrieben, weil Lazydays jedes verkaufte Womo vor der Übergabe an die neuen Besitzer von innen und von aussen reinigen lässt. Aber sie machen bestimmt nicht alle Schubladen und Schränke sauber, also muss ich noch mal ran:
Morgen haben wir also wieder einen Umzugstag und ich hoffe, dass wir am Montag tatsächlich wieder on the road sind.
Weit werden wir aber nicht kommen - nur ein paar Meilen bis zu "Dan`s Welding", wo wir uns eine Halterung für die Kajaks und das (noch nicht gekaufte) Motorrad schweißen lassen wollen. Tom hat schon eine Zeichnung angefertigt, wie der Träger aussehen sollte und Dan hat es abgenickt:
Auf der To-Do-Liste steht noch der Abschluß einer "extended warranty" für Cowboy Fred. Wir möchten uns die nächsten 2 Jahre einfach um nichts mehr Gedanken machen müssen und diese Versicherung deckt einfach alles am Womo ab: Motor, Getriebe, Haus... Die Angebote zu vergleichen ist wieder so eine Doofen-Arbeit, aber es gibt so massive Preis-Unterschiede (zwischen 3.000,- und 7.000,- Dollar), dass es sich auf jeden Fall lohnt.