Explosion: 60 Jahre Geschichte in 6 Sekunden zerstört!

Der Schock mit dem brennenden Wohnwagen sitzt uns immer noch im den Knochen. Ich habe nach wie vor ein mulmiges Gefühl, wenn ich daran denke, was alles hätte passieren können, wenn die Gasflaschen vor unserer Nase explodiert wären ... Ok, Bilder raus aus meinem Kopf, ich brauche Ablenkung! Das geht in der Hitze von Las Vegas am besten im Pool, wo wir derzeit die meiste Zeit des Tages verbringen:

Es wird von Tag zu Tag immer heißer, zwischen 42°C und 45°C. Auch nachts sinken die Temperaturen nicht mehr unter 30°C. Selbst das Wasser aus dem Kalt (!)-Wasserhahn ist so aufgeheizt, dass man aufpassen muss, sich nicht aus Versehen zu verbrennen:

Gott sei Dank funktionieren die zwei Klimaanlagen in unserem Wohnmobil einwandfrei, so dass es für uns trotz der Hitze noch einigermaßen erträglich ist. Und das Wasser im Pool bietet zwischendurch immer wieder eine willkommene Abkühlung:

"Hast Du schon mal eine Hochhaus-Sprengung live gesehen?", fragt Tom mich fast beiläufig, während er gespannt auf seinen Laptop schaut.

Er hat anscheinend irgendetwas Spanendes entdeckt, denn sein Blick weicht nicht vom Bildschirm ab, als ich lächelnd antworte: "Nein, aber das wird sich wahrscheinlich bald ändern, oder?"

Und tatsächlich - Tom hat herausgefunden, dass das Hotel "Riviera" am Las Vegas Strip in wenigen Tagen gesprengt werden soll.

"Nicht dein Ernst!?", entgegne ich skeptisch. "DAS Riviera?"

Ich kann es nicht glauben, dass ein Stück Las Vegas Geschichte damit ausgelöscht werden soll. Das Hotel Riviera wurde 1955 als erstes großes Casino und neuntes Resort am Strip eröffnet. Es wurde oft als Set für Filme verwendet, wie z.B. für die Komödie "Hangover" (2009).

"Jepp", sagt Tom und nickt zustimmend. "Genau DAS Riviera."

Ich bin hin- und her-gerissen zwischen Neugier und Melancholie. 2001, als wir in Las Vegas geheiratet haben,  waren wir das erste Mal im Riviera, danach noch mal in 2007.

"Ich will es auf jeden Fall noch einmal sehen, bevor es gesprengt wird!", sage ich entschlossen, während ich die alten Bilder herauskrame:

Bei der Gelegenheit machen wir uns auch direkt auf die Suche nach einem geeigneten Platz, von dem aus wir die Sprengung am besten beobachten können.

"Wir könnten einen Life-Stream für unsere Follower machen", schlägt Tom vor. "Ich könnte mir vorstellen, dass viele gerne dabei wären - auch wenn es nur virtuell ist."

"Klar, warum nicht!" Ich bin begeistert von der Idee, das Spektakel mit unseren Freunden und Fans zu teilen. Allerdings müssen wir dafür eine relativ stabile Internet-Verbindung haben und überlegen jetzt hin und her, wie wir das Problem am besten lösen.

Tom macht derweil schon mal eine Vorankündigung per Lifestream, um zu sehen, wie die Idee überhaupt angenommen wird:

Das Interesse an einer Live-Übertragung der Sprengung ist größer als wir gedacht haben, also beschließen wir, dass wir uns für das Spektakel einfach eine Nacht in einem der Hotels in der Nähe einbuchen und einfach dort das Internet anzapfen. Nach kurzer Recherche entscheiden wir uns für das Marriott Hotel, schräg gegenüber dem Riviera. Von hier aus haben wir eine perfekte Sicht auf das Geschehen, sind aber weit genug weg, um nichts von der Staubwolke abzubekommen.

Die Explosion wird viel Staub aufwirbeln, aber wir sind bestens vorbereitet, falls der Wind in unsere Richtung blasen sollte. Im Riviera wurde viel Asbest verbaut, und auch wenn es heißt, dass alles weitestgehend entfernt wurde, gehen wir lieber kein Risiko ein 

Wir machen noch ein letztes Bild vor der Sprengung und dann geht´s auch schon los mit unserem Lifestream:

Tom hat sich natürlich bestens vorbereitet und einige Hintergrundinfos zum Riviera zusammengetragen:

Da die Live-Verbindung mittendrin leider zusammengebrochen ist, folgt hier der nahtlose Übergang zum Teil 2 des Lifestreams:

Und wer keine Zeit oder Lust für den kompletten Lifestream hat, kann sich einfach unsere 2-minütige Zusammenfassung der Höhepunkte der Sprengung im folgenden YouTube Video anschauen:

Das war´s also... Aus und vorbei. Der spektakuläre Abgang eines Las Vegas Urgesteins. Was für ein unvergessliches Erlebnis!

Wir sind immer noch total aufgedreht, obwohl wir mittlerweile fast die ganze Nacht durchgemacht haben. Hilft alles nichts - ein paar Stunden Schlaf sollten wir uns vielleicht doch noch gönnen, bevor es gleich hell wird... 😉

Ich bin schon sehr gespannt, wie die Stelle, wo bis vor kurzem noch das Riviera stand, morgen bei Tageslicht ausschauen wird.


>>> So hat alles angefangen: 1 bis 2 Jahre Nordamerika – die Idee

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